Ensemble Nimmersêlich

Das Ensemble Nimmersêlich gründete sich im Januar 1999 und besteht aus fünf Leipziger Musikern, die ihren Weg zur mittelalterlichen Musik auf unterschiedlichste Weise fanden. Die intensive Beschäftigung mit dieser Musik und weitreichende Recherche auch an musikalischen »Randgebieten« (Instrumentenkunde, Ikonographie, etc.) führte dazu, dass Nimmersêlich zu einem der bedeutenden Ensembles mittelalterlicher Musik zählt. Seit ihrer Gründung gestaltete die Gruppe unzählige Konzerte und Auftritte in Kirchen, Burgen und Klöstern und gastierte auf verschiedenen Festivals alter Musik in Deutschland sowie im Ausland.

Ein besonderes Augenmerk legt das Ensembles darauf, anhand originaler mittelalterlicher Handschriften und Fragmente Stücke zu arrangieren, die in Charakter und Struktur an die vorstellbare Aufführungspraxis dieser Epoche angelehnt sind. Das Repertoire von Nimmersêlich spiegelt die große Vielfalt der verschiedenen mittelalterlichen Musikstile und -epochen wider. Konzeptionelle Arbeiten fassen diese Vielfalt schließlich zu thematischen Konzertprogrammen zusammen.

Durch die Verwendung von Nachbauten mittelalterlicher Instrumente, welche zum Teil von Mitgliedern der Gruppe selbst rekonstruiert wurden, entsteht ein Klangeindruck, der mittelalterliche Musikvorstellung erahnen lässt. Trotzdem sind die Interpretationen des Ensembles den modernen Hörgewohnheiten behutsam angepasst.

Robert Schuchardt

Drehleier, Quinterne, Laute, Gesang,
Booking

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Kathrin Kläber

Gesang, Glockenspiel

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Katharina Hölzel

Pommer, Schalmei, Blockflöte, Harfe, Einhandflöte, Trommel

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Martin Uhlig

Laute, Fidel
Künstlerische Leitung

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Warum eigentlich »nimmersêlich«?

Obwohl Musik im Alltag des Mittelaltes als nahezu unverzichtbar galt, sahen sich die Spielleute der unangenehmen Lage ausgesetzt, für praktisch rechtlos erachtet worden zu sein. Insbesondere den weltlichen und geistlichen Herren war das fahrende Volk ob seiner Unstetigkeit und somit Unkontrollierbarkeit ein Dorn im Auge, und so verteufelten sie diese als unehrlich und unrecht. Nie würden sie das Seelenheil erlangen. Gleichsam aus Trotz, um diesen Zustand noch hervorzuheben, gaben sich viele Spielleute besondere Künstlernamen, wie zum Beispiel Lasterbalk, Irrenfrid, Hagelstein oder eben Nimmersêlich.

In einem Rechnungsbuch der Saline Hall in Tirol, findet sich in einer langen Liste von Ausgaben am 12. Juni 1325 ein Eintrag item chunradum ioculatori dicto nimmerselich [Gulden] viii. Einem Spielmann namens Konrad, genannt nimmerselich, wurden also 8 Gulden für seine Darbietung ausgehändigt.

Eben jener Konrad, von dem wir sonst nichts weiter wissen, ist unser Namenspatron.