Sumerzeitt

Frühlings- und Sommerlieder des 13. bis 15. Jahrhunderts

Unser erster Longplayer mit dem Titel “sumer zeitt” ist beim Verlag der Spielleute erschienen. Es erklingen Frühlings- und Sommerlieder des 13. und 14. Jahrhunderts. Die CD ist leider nur noch über Bandcamp erhältlich

Der vil lieben sumerzeitt / manig herze wuniglich erlachet 

Dieses Gefühl, das wir auch heute noch kennen, das uns ergreift, wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen im Gesicht kitzeln und das Leben neu erwacht – wie viel stärker muss dieses Gefühl die Menschen im Mittelalter erfasst haben! Ein langer, kalter Winter geht zu Ende, die Tage werden wieder länger, es werden Feste gefeiert, das öffentliche Leben erwacht zusammen mit der Natur wieder neu. Kein Wunder, dass bereits – oder gerade – im Mittelalter diese Zeit besonders besungen worden ist.

So vielfältig die Themen, die in der mittelalterlichen Frühlings- und Sommerlyrik verarbeitet wurden, so unterschiedlich die Sichtweise der Komponisten und Dichter auf ihre Gesellschaft war, so abwechslungsreich will ihnen das Ensemble »Nimmersêlich« Frühling- und Sommermusik zwischen 1200 und 1500 darbieten. Auf dieser CD sind neben Trobador- und Minnesang-Dichtung auch Instrumentalstücke und Tänze zu hören, zu denen sich unsere Vorfahren in der warmen Jahreszeit vielleicht bei Festen und Feiern vergnügt haben.

Wir Musiker des Ensembles »Nimmersêlich« sind keine Menschen des Mittelalters. Unsere Musik soll ­dennoch, soweit das möglich ist, an den vorstellbaren musikalischen Praktiken der jeweiligen Musik­epoche orientiert sein. So erarbeiteten wir zum Beispiel alle Stücke mit der Originalnotation und spielen auf Instrumenten, die anhand von Abbildungen rekonstruiert oder wenigen erhaltenen Originalen nachempfunden wurden. Trotz alledem nahmen wir uns die künstlerische Freiheit, die dargebotenen Lieder und Tänze nicht bloß »vom Blatt« zu spielen, sondern die Geschichten, die erzählt werden, und die Gefühle, die wir beim Spielen dieser Musik empfinden, in unserem Sinne zu interpretieren und hörbar zu machen.

Katharina Hölzel Blockflöten,Pommer, Einhandflöte
Kathrin Kläber Gesang, Glocken, Zimbeln
Viola Baither Gesang, Portativ
Sebastian Gomon Rahmentrommel, Tamburello, Davul, Rührtrommel , Darbuka, Rahmentrommel
Robert Schuchardt Drehleier, Quinterne
Martin Uhlig Laute, Ûd, Dudelsack